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SCHACH-SPHINX/07321: Unnötiger Aufwand (SB)


Der Empfehlung eines Großmeisters zufolge sollte ein Amateur auf die Spieler- und Eröffnungsvorbereitung verzichten bzw. den Aufwand dafür wenigstens weitgehend minieren und so die eingesparte Zeit lieber in das Training der strategischen Partiephasen investieren. Das macht Sinn, wenn man bedenkt, daß alle Vorbereitung nur auf gut Glück funktioniert, nämlich nur dann, wenn sich der Gegner an das erstellte Profil hält. Weicht er launenhaft oder schlau von seinen eigenen Erfahrungswegen ab und spielt quasi aus dem Ärmel, ist alle Mühe dahin, dann muß man doch wieder auf seine eigenen Spielauffassungen zurückgreifen. Warum also nicht gleich die eigenen Schwächen stärken und die Stärken weiter ausfeilen? Das Ziel ist doch immer klar umrissen: den Gegner mit schlagfertigen Manövern in Stellungen zu treiben, die für einen selbst voller Kombinationen stecken. Meistens sind Materialopfer die Sendboten dieser Strategie. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Beni mit Weiß in seiner Partie gegen Schwarzbach durch ein Turmopfer offene Linien freigemacht und seinen Figurendruck maximal erhöht. Der schwarze König geriet in die Bredouille. Was noch fehlte war die siegreiche Kombination. Also, Wanderer, kannst du die Zeichen des Untergangs lesen?



SCHACH-SPHINX/07321: Unnötiger Aufwand (SB)

Beni - Schwarzbach
Wien 1969

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Drohungen blicken mitunter düster, sind aber nur dem Anschein nach gefährlich. Jegin, der einen Turm geopfert hatte, sah sich um den Sieg geprellt, als Tukmatow mit 1...Td4-g4! den weißen Angriff zerstieb. Jegin blieb daraufhin nichts anderes übrig, als trübe Verwicklungen anzustreben. Doch nach 2.Lh6xg7+ Tg8xg7 3.Dg6-h6+ Kg8-h8 4.Dh6-e6+ Kg8- h7 5.De6-f5+ Kh7-h6+ 6.Df5-e6+ Tg7-g6! war seine Munition verschossen, und so mußte er sich geschlagen geben.

veröffentlicht in der Schattenblick-Druckausgabe Nr. 164 vom 10. Juli 2021


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